Werdegang:
- <2007 Nationale Wettkampf-Läufe, Leichtathletik, Reiten
- 2008 Diagnose Diabetes Mellitus Typ 1 (diverse Ernährungsberatungen bezogen)
- 2009-2016 Poledance/Polefitness
Diplom Polefitness Basic Instructor
Diplom Pole Stretch Instructor
Buchungen für Poledance/Polefitness Shows - Okt. 2016 Beginn mit Wettkampfvorbereitung für Bühnenwettkämpfe Fitness/ Bodybuilding
- Okt. 2017
1. Bühnen Wettkampf SNBF (Natural), 5. Rang Bikiniklasse - Okt. 2018
2. Bühnen Wettkampf SNBF (Natural), 3. Rang Figuren Klasse - Okt. 2019
3. Bühnen Wettkampf SNBF (Natural), 3. Rang Bodybuilding - 2020 / Start yourlimitless-food.ch
Medienbeiträge
- 2017 / Miss Fitness Junkie
- Nov. 2018 / Artikel in 20 Minuten
„Muskeln sind die neuen Rundungen der Frau“ Feb. 2019 / Fitnesssport mit Diabetes, Artikel in MY Workout „Magazin“
- April 2018 / Portrait mit Jump TV „Fitnesssport mit Diabetes Typ 1″
- Seit 2018 / Beginn mit Online Coaching (Ernährungs- und Trainingstipps)
- Herbst 2019 / Teilnahme Bachelor Schweiz (3+)
- Nov. 2019 / Artikel im Blick – „Bachelor-Kandidatin Natalie spricht über ihren Diabetes“
- 14. September 2021 Interview „Leistungssport mit Diabetes Typ 1“ für T1d-Tag (Swiss Diabetes Kids)
Steckbrief
Name: Natalie Friedli
Wohnort: Solothurn
Beruf: Sozialpädagogin HF (mit psychisch erkrankten Menschen)
Interessen: Ernährung, Fitness, Tanzen, Polefitness, Psychologie
Über mich:
In der Kindheit bin ich ländlich auf einem Hof mit Pferden aufgewachsen. Während der Schulzeit besuchte ich den Turnverein, konzentrierte mich insbesondere aufs Lauftraining und nahm an nationalen Wettläufen (Mittelstrecke) teil, wobei ich so einige Titel, Medaillen und Pokale mit nach Hause nehmen durfte.
Bereits bei den Wettkämpfen spielte meine mentale Stärke immer eine wichtige Rolle. Gerade während dem Laufen, wenn die Kräfte nachgelassen haben, war für mich eine optimistische Denkweise unumgänglich. Ich musste mir jeweils vor Augen halten, dass Aufgeben keine Option ist, ich es bis zum Ende durchziehen muss. Und immer dann, wenn ich eine Läuferin vor mir gesehen habe, sah ich somit mein nächstes Ziel. Ich setzte meine mentalen Fähigkeiten ein, sodass die körperliche Energielosigkeit in den Hintergrund rückte und ich so nochmals alles aus mir herausholen konnte. Sobald ich im Ziel angekommen war, war ich immer sehr glücklich, dass ich durchgehalten habe und war stolz auf mein Erreichtes.
Mit 17 Jahren während der Berufs-Lehre, wurde bei mir dann die genetisch bedingte Stoffwechselerkrankung Diabetes Typ 1 diagnostiziert. Mit der Diagnose musste ich mich mit der Ernährung und meinem Körperbewusstsein intensiv auseinanderzusetzen.
Kurz bevor die Diagnose gestellt wurde, habe ich einiges an Körpergewicht verloren, was bei mir danach Heisshunger ausgelöst hatte. Mit der Abgabe von Insulin und dem Verlangen nach vermehrt Essen, dauerte es nicht lange und ich habe stark an Gewicht zugenommen. Nun musste ich mich das erste Mal in meinem Leben nicht nur mit der Ernährung sondern auch mit der Gewichtskontrolle beschäftigen.
Allgemein bin ich ein Mensch, der optimistisch ist, die Aufmerksamkeit auf das Positive richtet und das Beste aus einer Situation macht, die sowieso nicht veränderbar ist. Daher konnte ich mich mit meinem Diabetes von Anfang an recht gut engagieren.
Mit 18 Jahren hatte ich das Poledance/ Polefitness für mich entdeckt. Dort konnte ich meine Kreativität und Emotionen in Form von Tanzen und Choreographien ausdrücken und hatte zugleich den sportlichen Aspekt, um meinen Körper fit zu halten. Fürs Poledance braucht man neben dem Mut, Ehrgeiz und Kraft, auch Körperspannung/ -haltung, was ein selbstsicheres Auftreten im Alltag ebenfalls unterstützt hat.
Zusätzlich hatte ich ca jede 2. Woche einen Tanz-Auftritt, wobei mein akrobatisches Können bei den Zuschauern sehr gut angekommen ist. Anfänglich hatten mich diese Shows viel Überwindung gekostet, da ich eher eine introvertierte und unsicher war. Ich bin jemand der sehr selbstkritisch ist, aber es auch mag, sich immer wieder neuen Herausforderungen zu stellen und über seine eigenen Grenzen zu gehen. Alles was nicht einfach zu erreichen ist, die Arbeit an mir selbst, fördert meine Entwicklung am Meisten.
Nach 7 Jahren Pole wollte ich mich dann einer neuen Herausforderung stellen und herausfinden, wie viel Disziplin in mir steckt und was ich aus meinem Körper herausholen kann. So holte ich mir einen Coach (Peter Meierhofer) zur Seite, setzte mir ein Bühnenwettkampf-Ziel und trainiere seither, mehrmals wöchentlich im Fitnessstudio.
Den Traum vom Sixpack wollte ich mir trotz Diabetes nicht nehmen lassen und mir beweisen, dass mit genug Willen, Geduld und Durchhaltevermögen alles zu erreichen ist.
Das erste Wettkampfvorbereitungs-Jahr hatte es in sich. Ich musste für mein Ziel extrem kämpfen und leiden. Mentale Stärke beweisen, Prioritäten neu setzen, vieles aufopfern, durchhalten und eigene Grenzen durchbrechen. Gerade Anfangs musste ich lernen, alle Ausreden loszulassen und den einzigen Weg, den schwierigen Weg, zu akzeptieren und zur Selbstdisziplin über zu gehen.
Für mich bedeutete diese schwierige Zeit einen enormen grossen Lerngewinn. Ich durfte viel Wissen über Training und Ernährung sammeln, aber hauptsächlich auch meinen eigenen Körper, meine Persönlichkeit noch besser kennenlernen und viel über das Leben dazu lernen.
Der Moment des Wettkampftages, wenn man auf dieser Bühne steht und weiss, dass man es geschafft hat, ist unbeschreiblich. Die Platzierung war mir zu diesem Zeitpunkt nicht das Wichtigste, ich habe das Möglichste aus mir herausgeholt und war überaus stolz und dankbar, für das was ich erreicht habe.
Mein Leben ist geprägt von Durchhalten, Kämpfen und nicht aufgeben. Jeder Mensch hat sein Schicksal, seine Genetik und Ressourcen. Es geht nicht darum, sich mit anderen zu vergleichen, oder andere zu bewerten. Aus meiner Sicht geht es darum, das Beste „Ich“ aus sich heraus holen zu wollen.
Dieser gesamte Wettkampf-Prozess, das Fitnesstraining, aber auch insbesondere die mentale Auseinandersetzung (Diät), haben mich noch selbstbewusster gemacht, sowie mehr zu mir selber geführt und mir gezeigt, was im Leben wirklich wichtig ist.
Mit meinen Transformations-Erfolgen und Erfolge in Bezug auf meinen Körper mit und trotz Diabetes Typ 1, durfte ich ein sehr grosses positives Feedback entgegennehmen. Menschen wurden durch mich inspiriert, und haben dadurch begonnen mehr auf sich und ihre Gesundheit zu achten. Da die Nachfrage für Coachings vorliegen, habe ich mich entschieden, mein Wissen und meine Erfahrungen mit anderen zu teilen.